FREIWILLIGE
 FEUERWEHR
 WORINGEN e.V.
TruppGruppeFeuerwehrhaus

Feuerwehrhaus im RohbauChronik

 

 

 

Seiten zum 130 jährigem Jubiläum im Jahr 2010

 

Aus den Dienstbüchern der Freiwilligen Feuerwehr Woringen

 

1880

Wortlaut aus den Dokumenten aus dem Jahre 1880:

„Die Entstehung der freiwilligen Feuerwehr in der Gemeinde Woringen kam durch vieles bemühen von mehreren Ortsbürgern wie folgt in Stands. Am 15. August 1880 ging eine Einladung an sämtliche Ortsbürger auf abends 8 Uhr in den oberen Lokalitäten des Gasthaus zum Kreuz zur Besprechung und zur Beratung zum errichten einer freiwilligen Feuerwehr. Es sind erschienen 35 Ortsbürger. Die erschienenen Ortsbürger haben sich nach zwei stündiger Beratung sich zu keinem günstigen Beschlusse gefasst. Es haben sich zweierlei Ansichten erhaben. Eine wollte die Steiger behalten, die bei der Pflichtfeuerwehr gedient haben, andere die wollten nur Steiger vorschlagen und so kam man nach langem hin und her kämpfen zu keinem günstigen Erfolge. So ging die ganze Versammlung wieder auseinander um eine freiwillige Feuerwehr zu fungieren. Dan nahm die Gemeindeverwaltung die Sache der freiwilligen Feuerwehr in die Hand. Es wurde öffentlich bekannt bemacht, dass diejenigen Ortsbürger, welche gesonnen sind in die freiwillige Feuerwehr eintreten zu wollen, die haben sich den 15. September 1880 abends 1/2 8 Uhr im Gemeindehaus einzufinden um weitere Besprechungen über die freiwillige Feuerwehr-Sache. Es sind erschienen 32 Ortsbürger um die Sache der freiwilligen Feuerwehr anzunehmen und so wurde dann gleich fortgeschritten um die freiwillige Feuerwehr zu fungieren. Die Wahl der Charschirten und die Organisierung der freiwilligen Feuerwehr wurde den 16. September 1880 vollzogen wie folgt. 1 Vorstand, 1 Kommandanten, 1 Adjutanten, 1 Schriftführer, 1 Kassier, 2 Maschinenmeister, 3 Zugführer, 5 Steiger, 10 Spritzenmänner, 5 Rettungsmänner, 2 Hornisten.

 

Gründungsmitglieder der FFW Woringen

Johannes Karrer  Bürgermeister  geb. 08.11.1822
Christian Kaiser  geb.04.12.1851
Michael Karrer  Ökonom  geb.16.05.1841
Phillip Kaiser  Ökonom  und Schreiner  geb.20.04.1854
Johannes Karrer  Ökonom  geb. 03.02.1846
Tomas Karrer  Ökonom  geb.21.12.1842
Johann Ulrich Karrer  Ökonom  geb.03.08.1852
Christian Einsiedler  Ökonom geb.05.03.1841
Georg Wiedemaier  Ökonom  geb.26.03.1851
Michael Karrer  Ökonom  geb.10.08.1841
Michael Kaiser  Schreiner  geb.22.09.1863
Ulrich Weidle  Wagner  geb.11.01.1846
Michael Witzig  Ökonom  geb. 25.04.1857
Johannes Kleß  Ökonom  geb. 29.01.1840
Michael Rabus  Ökonom und Zimmermann  geb.17.07.1853
Gabriel Rehklau  Ökonom  geb.02.10.1850
Johannes Weiß  Zimmermann  geb.21.11.1849
Johannes Wolf  Maurer  geb.29.10.1848
Mattias Witzig  Maurer  geb.29.10.1860
Georg Einsiedler  Ökonom  geb.30.01.1845
Michael Schneider  Ökonom  geb.31.03.1861
Johannes Utschik  Ökonom  geb.27.07.1863
Bartholomäus Zettler  Schneidmeister  unbek. Geburtsdatum
Martin Henz  Schuhmachermeister  geb.26.06.1846
Elias Hüber  Ökonom  geb.14.09.1861
Johannes Rabus  Zimmermann  geb.08.01.1853
Benedikt Klotz  Maler  geb.11.06.1861
Johannes Glatz  Ökonom  unbek. Geburtsdatum
Mattaus Karrer  Ökonom  unbek. Geburtsdatum

 

Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Woringen

Im Jahr 1846 finden sich die ersten Aufzeichnungen über eine Feuerwehr in Woringen. Es wird die schon bestehende Pflichtfeuerwehr erwähnt, die in diesem Jahr eine große Landesspritze kauft. Die Pflichtfeuerwehr ist eine Institution, die aufgrund einer Feuerverordnung noch aus der Zeit des Mittelalters stammt.

Also noch vor der Gründung der freiwilligen Feuerwehr wird eine Saugspritze mit Zubehör angeschafft. Gründungsjahr der freiwilligen Feuerwehr Woringen. Der Gründung der freiwilligen Feuerwehr ging ein Erlass des königlich bayerischen Bezirksamtes Memmingen voraus, in allen Gemeinden das Feuerlöschwesen neu zu organisieren. Schon im Gründungsjahr zeichnet sich eine rege Übungstätigkeit ab. Die weiterhin bestehende Pflichtfeuerwehr beinhaltet alle Männer über 60 Jahre. Als Gerätschaft sind zu erwähnen: Landesspritze von 1846, Saugspritze von 1874, mehr als zwei Dutzend Schläuche, zusätzlich Ausrüstung für Kommandant und Zugführer(Helm, Gurt, Haken), Seile, Karabiner, Beile, Laterne, Leitern, weiteres Zubehör. Mit diesem Gerät war die Feuerbekämpfung zweifellos noch nicht so einfach wie heutzutage.Erster Kommandant Christian Kaiser

1880-1919 Der erste Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Woringen
Christian Kaiser Woringen 50 (Bild links)

1881 Elf Übungen während des Jahres sind zu verzeichnen, sowie der erste Brandeinsatz im Anwesen des Braumeisters Madlener in Grönenbach, bis 1888 sollte Woringen vor Bränden verschont bleiben.

1888 Am 20.November der erste Einsatz in Woringen: Dachbrand des Bierkellers von Konrad Karrer (Nr. 64) auf dem Kellerberg. Die 64 Feuerwehrmänner mussten zeitweise mit Wassermangel kämpfen, aber Pflicht- und freiw. Feuerwehr zusammen konnten das Feuer mit Hilfe von feuchtem Moos erfolgreich bekämpfen. Die vornehmliche Aufgabe der Pflichtfeuerwehr ist das Pumpen, der Einsatz am Brandobjekt wird ausschließlich von der Freiwilligen Feuerwehr übernommen. Da das Gebäude von Wald umgeben ist, wurde es auf Anweisung der Ortsbehörde eingerissen, um weitere Gefahr für die Umgebung zu vermeiden.

1889 Totalbrand eines Heustadels von Brauereibesitzer Konrad Karrer am 15.11. in der Einöde durch Brandstiftung. 66 Mann waren im Einsatz und hatten diesmal wieder mit Wassermangel zu kämpfen, da man in der Einöde mit 20 Meter eingesetzten Schläuchen auch nicht wirklich weit kommt, im Abschlussbericht wird eine unzureichende Wasserzufuhr von der Führung bemängelt.


1892
Am 24.März brennt die Wagen-Remise von Matthäus Geiger (Woringer Einöde Nr. 66). Mutmaßliche Brandstiftung ist die Ursache. Der umgebende Stadel und in der Nähe befindliches Getreide sollte vergeblich gerettet werden durch 80 Woringer Wehrmänner und 61 Auswärtige Kameraden. Sie versuchten mit 5 Maschinen und 400 Meter Schlauch dem Feuer Herr zu werden.
Die Wasserversorgung war diesmal erheblich besser, da der Bach direkt vorbeifloss. Bei der Alarmierung (zwei Uhr nachts) gab es deutliche Probleme, da nicht Sturmgeläutet wurde, sondern nur mit Trompetensignal die Kameraden geweckt wurden, dies wurde aber als unzureichend bewertet.
Tags darauf am 25.03. schon der nächste Einsatz. Waldbrand am Kronburger Berg: Ein Bodenbrand kleiner Fichten wurde durch eine brennende Zündschnur ausgelöst, diesmal wurde bei Entdeckung des Brandes (nachmittags ein Uhr) Sturmgeläutet und das Trompetensignal eingesetzt, um möglichst alle Kameraden aufmerksam zu machen. Es eilten auch tatsächlich 100 Männer zum Einsatz, diese konnten aber nicht verhindern, dass 7 ha abgebrannt sind. Zur Vernichtung des Feuers wurde kein Wasser, sondern Fichtenpflanzen hergenommen, mit denen man das Feuer ausschlug.

1893 Beim Hippeler (Matthäus Kaiser, Einöde Nr. 79½) gab es am 21. Juli einen Totalbrand im Viehstall. Das Feuer entstand durch Unvorsichtigkeit eines Dienstbuben. Erstaunlich ist schon in damaligen Zeiten eine stets bereite Wehr, meist zehn Minuten bis 15 Minuten nach Alarmierung trifft die FFW am Brandort ein. Saug- und Druckspritzen wurden eingesetzt, insgesamt 7 Maschinen mit 283 Mann zusammen mit umliegenden Feuerwehren. Die Speisung erfolgte aus dem vorbeifließendem Bach.

1894 In diesem Jahr ein Vorfall, aber kein Einsatz: Am 27.05. zerstört Blitzschlag sämtliches Vordergebäude von Maria Hörger, Witwe, Nr. 5a in den Woringer Wäldern, die Feuerwehr wurde aber nicht alarmiert!

1897 Ein Blitzschlag am 01. Juli bei Michael Klotz Nr. 25, Woringen richtet vergleichsweise geringen Schaden an, es brach kein Feuer aus, nur eine Kuh wurde vom Blitz getötet. Die Feuerwehr wurde nicht alarmiert.

1899 In diesem Jahr wieder nur ein kalter Blitzschlag, diesmal bei Martin Huith am 17.08. in der Woringer Einöde. Dieser zerstört Kamin und teilweise das Dach. Kein Brand entstand, und dadurch auch keine Alarmierung der Feuerwehr.

1900 An Weihnachten vernichtet ein Totalbrand, hervorgerufen durch Brandstiftung, das Anwesen des Bauern Ulrich Karrer, Woringen 83 (Altamman). An dieser Brandbekämpfung beteiligten sich 10 Feuerwehren mit insgesamt 336 Mann.

1904 Bei Jakob Tobler im Schättele brennt am 06. Mai das Wohnhaus. Ein Totalbrand durch Brandstiftung. Nur unglaubliche fünf Minuten nach Alarm traf die Feuerwehr bereits am Brandort ein, laut den Aufzeichnungen.

1905 Durch Brandstiftung entstand Totalbrand an einem Heustadel von Heinrich Staudinger am 30.10. aber die Feuerwehr wurde hierbei nicht alarmiert.

1908 In diesem Jahr brannte es zweimal im Juli: Am 03. ereignete sich bei Martin Karrer (Nr. 33) ein Waldbrand, der sich aber als ein Bodenfeuer entpuppte und durch Grabenziehen und die Verwendung von Sand aufgehalten werden konnte. Acht Tage später am 11. brennt es im Darast bei Gottlieb Walter (Nr. 13). Dieser Totalbrand verschlang das Hintergebäude, Wohn- und Ökonomiegebäude sowie noch Teile der Käserei. Über 200 Feuerwehrleute aus sieben Wehren waren hier im Einsatz.

1911 Wieder brannte es in den Einöden: Am 22. Juni hatte Matthäus Geiger einen Totalbrand zu beklagen. Mutmaßlich durch Brandstiftung entstand der Futterbrand. Wieder waren über 200 Kameraden aus sechs Wehren im Einsatz, als Entnahme stelle wurde der nahe Zellerbach genutzt. Fast 500 Meter Schlauch wurden gebraucht, es entstand glücklicherweise kein Schaden an Menschen.

1913 In den Einöden scheint die Brandgefahr durchaus höher zu sein als im Dorf. Bei Jakob Adam Walter, Darast (Nr. 19 1/3) schlug am 22. Juli der Blitz ein, aber ohne zu zünden. Am gleichen Tag ereignete sich im Schättele das Gleiche. Jakob Tobler (Nr. 23½) hatte ebenfalls Glück und der Blitzschlag konnte nicht zünden. Beide Male wurde die Feuerwehr mangels Feuer nicht gerufen. Aus dem gleichen Jahre ist ein Protokoll über die Einkleidung der Feuerwehr erhalten, das besagt, dass jeder Feuerwehrmann seinen Rock selber bezahlen muss und dieser nach vier Jahren in sein Eigentum übergeht, bzw. ihn gegen Handgeld von der Gemeinde leihen kann.

1914 – 1918 Der erste Weltkrieg fordert seinen Tribut: Sechs Kameraden unserer FFW blieben im Felde.

1916 Auch in diesem Jahr zucken Blitze vom Himmel. In der Molkerei in der Woringer Einöde schlägt am 10. August ein kalter Blitz ein, zu dem die Feuerwehr auch nicht gerufen werden muss.

1920 Wieder wird Gottlieb Walter im Darast vom Feuer heimgesucht. Um 3.45 Uhr am 21.Oktober ging der Hühnerstall durch mutmaßliche Brandstiftung in Flammen auf. Die 50 Helfer wurden der Sache problemlos Herr. Im gleichen Jahr wird außerdem die Gerätschaft für 25.000,- Mark um eine Saug- und Druckspritze erweitert. Übung der Steigerzüge um 1920

(Bild links) Übung der Steigerzüge hinter dem Adlerwirt um 1920

1928 Bei Josef Link in der Kempterlandstr. Hs.Nr. 10 schlug am 15.August der Blitz ein. 135 Helfer rückten gegen den Totalbrand an.
Sanitäter Ulrich Weidle feiert sein 50jähriges Dienstjubiläum und bekommt dafür den Ehrenkranz in Silber am weiß-blauen Band verliehen. Er ist Gründungsmitglied der FFW Woringen und war schon zuvor in der Pflichtfeuerwehr aktiv.

1930 In diesem Jahr kann die FFW Woringen ihr erstes größeres Jubiläum begehen. 50 Jahre nach der Gründung feiert das Dorf ihre Feuerwehr mit einem Festzug durch die Gassen.

1932 Die Mannschaftsstärke erreicht ihren Höchststand von 111 Mann. Am Ostersonntag, dem 16. April ereignete sich ein Waldbrand. Diesmal im Staatswald beim “Brändle”. In diesem Jahr geht die Zeit der Pflichtfeuerwehr zu Ende. Per Gesetz wurde die angegliederte Wehr, bestehend aus alten Männern jenseits der 60 Jahre aufgelöst. Auch in diesem Jahr beginnt die Motorisierung in der Woringer Feuerwehr. Eine Motorspritze vom Typ TS8 wird angeschafft. Um die Beschaffung zu erleichtern wurde die alte Handspritze, die bis dahin in Gebrauch war, verkauft. Diese “Verschrottung” der Handspritze der ersten Generation wird heutzutage sehr bedauert. Mit dem 01. Januar diesen Jahres wird das Amt des Adjutanten per Gesetz aufgelöst. Letzter Adjutant war Johannes Staudinger.

1939 Der Übungsbetrieb aus Übungen und Inspektionen wird von jetzt an durch eine neue interessante Variante ergänzt: Der Leistungswettbewerb kommt erstmalig in den Aufzeichnungen vor.

1939 – 1945 Zur Zeit des zweiten Weltkriegs wurden immer mehr junge Männer, aktive Feuerwehrkameraden zu den Waffen gerufen. 18 Kameraden kehrten nicht mehr von den Schlachtfeldern heim. Die entstandene Lücke in den Reihen der Feuerwehr wird nun auf besondere Weise versucht zu schließen. Nach Verhandlungen im Gemeinderat bildet sich heraus, dass ein Zug (12 Personen) von den Mädchen des BDM gestellt werden solle.

Etwa 1943/44 begann der Übungsbetrieb innerhalb der Mädchengruppe. Auch in anderen Dörfern wurde entschieden, solch eine Frauengruppe zu etablieren. Hier wurde mit viel Fleiß mindestens alle drei Wochen unter Leitung des Kommandanten Johann Hüber geübt, mit Leiter und Spritze, um möglichst vollwertigen Ersatz zu bieten. Ein Rot-Kreuz-Lehrgang und der Umgang mit der Gasmaske wurde ebenfalls geprobt. In dieser Zeit wurde Woringen von Feuer verschont und so kam die Feuerwehr mit Frauengruppe nicht zum Einsatz.

1950 Nach dem Krieg beginnt der Übungsbetrieb wieder. Es werden 64 Mitglieder verzeichnet.

1955 Feuerwehr und Musikkapelle feiern Jubiläum. Die FFW ihr 75-jähriges Jubiläum und die Musikkapelle ihr 100-Jähriges (Später stellt sich heraus, dass die Musikkapelle schon 1826 bestand und nicht erst seit 1855).Die Feierlichkeiten bestehen aus Exerzier- und Brandübungen, Zug ins Gasthaus und anschließend großem Festessen mit Grußworten und Festreden.

1959 Von anno dazumal bis zu diesem Jahr wurde mit Hornsignal und Sturmgeläute die Feuerwehr alarmiert. Nun bricht ein neues Zeitalter an: Die elektrische Alarmsirene auf dem Rathausdach nimmt am 13.7. ihren Betrieb auf.

Gruppe im Löscheinsatz1961 Am 19. Oktober stürzt in den Woringer Wäldern bei Georg Kleß ein Düsenjäger vom Typ F84 Starfighter in zwei Stadel. Es gilt das Übergreifen auf den Hof zu verhindern. Die Fliegerhorstfeuerwehr Memmingerberg, sowie die FFW Kronburg halfen zusammen mit Woringen. Da die Kronburger Pumpe nicht einsatzbereit war, leistete die Woringer Pumpe Schwerstarbeit und überbrückte 700m Leitung von der Buxach bis herauf zum Brandherd.

1962 Was vor dem Krieg seine Anfänge in Wettkämpfen nahm, wird nun regelmäßig fortgeführt. Die Leistungsprüfungen werden Teil des Übungsbetriebes(Bild rechts).

1968 Eine neue Motorspritze TS 8 wird angeschafft. Da ihr Vorgänger seit 1936 in Dienst steht, ist eine Erneuerung unerlässlich, um den Leistungsstand der Feuerwehr aufrechtzuerhalten.Brand Sägerei Karrer

1969 Großbrand in Woringen (Bild links): Am 08. Oktober gegen 19 35 steht das Sägewerk von Christoph Karrer in Flammen. Besondere Gefahr ging hierbei von der direkt daneben stehenden Tankstelle aus. Dem geschickten Einsatz von Mensch und Material ist es zu verdanken, dass sich hier keine Katastrophe ereignete. Die Tankstelle sowie das angegliederte Wohnhaus konnte allein aus Woringer Kraft gerettet werden. Die anrückenden Nachbarwehren Grönenbach, Memmingen, Zell, Benningen, Wolfertschwenden und Lachen brauchten nicht mehr eingreifen und konnten wieder abrücken. Tags darauf flackerten noch einige Brandnester auf, die aber alle unter Kontrolle blieben.

1970 Weiterer Bestandteil der Feuerwehrarbeit ist die Heuwehr. Überhitzte Heustöcke (ab 70°C) bedeuten bereits Brandgefahr. Bisher konnte nur durch mühsames Abtragen des Heustocks der Gefahr begegnet werden. In diesem Sommer schafft sich unsere Feuerwehr ein Heuwehrgerät an. Diese Gerätschaft ermöglicht durch Absaugen der heißen Gase, sowie durch Einblasen von Frischluft die Abkühlung des Heus. Ebenfalls in diesem Jahr das 90jährige Jubiläum der Wehr. Ein Festabend und eine Alarmübung wurden veranstaltet.

1972 In der Nacht auf den 16. August steht der Hof von Gemeinderat und Landwirt Albert Oexle in Brand. Da ein naher Hydrant nicht einsatzfähig war, wurde auf den Zellerbach ausgewichen, dieser musste aber zuerst gestaut werden, um genug Wasser zu erhalten. Das Wohnhaus konnte glücklicherweise gerettet werden.

1975 Das heutzutage schon traditionelle Sommernachtsfest wird in diesem Jahr zum ersten Mal bei Kamerad Joh. Karrer in einer Feldhütte abgehalten.

1976 Waldbrand am 29.6. in den Waldungen von Georg Ottinger (Darast) und A. Hölzle in einem Ausmaß von 600-800m. Bis zum nächstgelegenen Hydranten am Rechbergweg mussten 700-800m Schlauch verlegt werden.

1978 Schon die ersten Vorboten zum 100-jährigen Jubiläum kündigen sich an. Man diskutiert über die Anschaffung eines Löschfahrzeuges. Nach Zustimmung von Gemeinderat und Landratsamt kann das neue Fahrzeug LF 8 leicht am 23.9.1980 im Werk in Friedrichshafen abgeholt werden.

1980 Die Unterbringung des neuen Fahrzeuges LF 8 ist noch offen und muss bald geklärt werden.

1981 Das neue Fahrzeug LF 8 ist nun in Diensten der Feuerwehr, es wird im März über den Bau eines Feuerwehrhauses in Eigenleistung diskutiert, um die Frage der Unterbringung zu klären. Baubeginn im Sommer, Anfang August kann schon das Richtfest gefeiert werden. Die Arbeiten werden fortgeführt bis zur endgültigen Fertigstellung am 9.10.1983. Am 8. November brennt die ehemalige Oelmühle an der Buxach, bekannt als “Silberranch”. Die Brandursache bleibt ungeklärt.

1983 Dieses Jahr richtet die Feuerwehr das Dorffest aus, aber Höhepunkt im Jahreskreis war Anfang Oktober. Es wird das Feuerwehrhaus samt Notschlachtraum an der Zeller Straße offiziell eingeweiht. Nach Gottesdienst, Festzug und Festreden, wobei die finanzielle Hilfe der Gemeinde erwähnt wird, wird das Haus seiner Bestimmung übergeben. Fotogallerie Feuerwehrhausbau Brand Adlerwirt

1985 Am 24. September brennt das Gebäude des Adlerwirts (Bild rechts). Neben Woringen waren auch Memmingen, Lachen, Zell, Grönenbach und Benningen am Brandort. Das Gasthaus mit Saal sowie das Rückgebäude konnten weitgehend gerettet werden.

1986 Der erste von drei größeren Einsätzen in diesem Jahr war am 10. Februar bei Familie Huith in Goßmannshofen. Hier brannte ein Feuer im Heizungskeller, der nur durch den Einsatz von schweren Atemschutz gelöscht werden konnte. Größerer Schaden konnte vermieden werden.
In den Woringer Wäldern bei Familie Barth entstand ein Zimmerbrand am 9.4. durch Blitzschlag, zu dem wir auch gerufen wurden. Am 25. April der größte Einsatz des Jahres.
Bei Georg Bögle in der Brunnenstraße brannte der landwirtschaftliche Teil des Anwesens ab. Die Wehren aus Woringen, Zell, Grönenbach, Lachen und Memmingen konnten das Wohnhaus mit einer Wasserwand schützen.

1987 Erneut ein Großbrand eines landwirtschaftlichen Anwesens. Zeitungsbericht. Der Hof von Johannes Rehm brannte bis auf die Grundmauern nieder. Die 200 Feuerwehrleute aus Woringen, Grönenbach, Zell, Benningen und Memmingen kämpften nicht nur gegen die Flammen, sondern auch gegen die strenge Kälte in dieser Januarnacht. Minus 14° Celsius erforderten halbstündige Ablösung der Wehrmänner, die dann eine Aufwärmung dringend nötig hatten. Das ausgelaufene Löschwasser gefror sofort zu Eis, alles war spiegelglatt, an den Uniformen bildeten sich Eiszapfen. Nahe Nachbargebäude mussten ebenfalls gegen den starken Funkenflug geschützt werden, das Eis schmolz schon auf den Dächern, aber Nachbarschaftshilfe linderte die Strapazen. So konnte das Vieh in benachbarten Ställen untergebracht werden und die Wehren wurden mit heißen Getränken vorbildlich versorgt. Kleinere Einsätze waren noch ein Wohnungsbrand beim Weißkopfschneider (Salb Babette) am 26.11. wobei aufgrund starker Rauchentwicklung und Geruchsbelästigung der Atemschutz eingesetzt werden musste. Abschließend wurde am 24.12 von Familie Jud über Telefon alarmiert, um nach einem Verkehrsunfall ausgelaufenes Öl zu beseitigen.

1988 In Oberbinnwang brennt das landwirtschaftliche Anwesen von Rudolf Sinner. Die 130 gerufenen Feuerwehrleute konnten an diesem 11.7. aber nichts mehr retten.
Ein erfreuliches Ereignis war in diesem Jahr die Glockenweihe am 24.4. Bei herrlichen Wetter wurde die Rückkehr der neuen bzw. ausgebesserten Glocken vom ganzen Dorf und natürlich auch der Feuerwehr gefeiert. Gruppe Hilfstransport

1990 Hauptereignis dieses Jahres war zweifellos der Hilfstransport nach Rumänien (Bilder rechts). Die Vorbereitungen begannen am 17.1., bevor man am 1.Februar unter großer Anteilnahme der Dorfbevölkerung mit drei Sattelzügen, zwei Kombis und 20 Helfern aufbrach. Die bei der Spendenverteilung erfahrene große Dankbarkeit zeigte den Helfern, wie wertvoll die Güter für die dortige Bevölkerung sind. Am 8. Februar wurden alle Helfer mit Glockengeläute glücklich und unversehrt wieder in ihrer Heimat Woringen empfangen.
v.l. Pfarrer Kemnitzer, Hans Walcher, Wilfried Schneider, Gottfried Honold, Werner Funk, Kurt Scholl, Florian Brader, Rainer BögleHilfstransport

1992 Zwei Einsätze wegen Sturmschäden und dreimaliges Wässern des Sportplatzes waren die erwähnenswerten Auftritte.

1993 Gründung der Jugendfeuerwehr

1994 Kommandant Gottfried Honold wird Kreisbrandmeister

1995 Einweihung des neuen Fahrzeuges LF 16/12: Schon Jahre zuvor zeichnete sich die Notwendigkeit eines neuen Fahrzeuges ab, um für die technische Hilfeleistung auf unserem Teilabschnitt der A7 gerüstet zu sein. Nachdem Woringen seine eigene Auffahrt erhalten hatte, stand die Betreuung durch die Feuerwehr zur Diskussion. 1992 erste Sitzungen mit Gemeinderat und KBM Karg wegen Neuanschaffung. Am 20.05. konnte dann schließlich das neue Fahrzeug übergeben werden. Nach einer Abendandacht in der Kirche wurde im Peterhof die feierliche Übergabe vorgenommen. Danach führte der Festzug ins Feuerwehrhaus, wo nach Grußworten und Erinnerungsgeschenken noch ein rauschendes Fest bis in die Morgenstunden gefeiert wurde. Tags darauf stand das Fahrzeug für die Dorfbevölkerung zur Besichtigung zur Verfügung.

1995 Großbrand der Firma Cord in Memmingen. Überörtliche Hilfe wurde hier mit mehreren anderen Wehren geleistet.

1996 im Juli brannte es gleich zweimal, aber nur in der Nachbarschaft: Zuerst stand das Pfarrhaus in Lachen in Flammen und nur wenige Tage später brannte der Reiterhof Wieslings nieder. Beide Male halfen wir den benachbarten Wehren bei der Brandbekämpfung.

1997 Im Januar diesen Jahres war der Großbrand der Firma Bio-Chema in Memmingen zu verzeichnen. Im April hielt uns ein umgestürzter Tanklaster auf der Autobahn in Atem, aber es lief glücklicherweise kein Heizöl aus, und wir wurden von einem größeren Einsatz verschont. Weiterhin kam es in diesem und in den folgenden Jahren zu vermehrten Einsätzen wegen vollgelaufener Keller in Folge von Wolkenbrüchen.

1998 In diesem Jahr keine Brandeinsätze, nur die Autobahn hielt uns auf Trab mit technischer Hilfeleistung, Autobränden und Verkehrsunfällen.

1999 Nennenswertestes Ereignis war zu Weihnachten der Sturm Lothar, wobei vielfach technische Hilfeleistung geleistet wurde. Abgedeckte Dächer mussten gedeckt und umgestürzte Bäume beseitigt werden.

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